Ausrüstung und Planung
Bevor Sie mit dem Fotografieren von Bauwerken und anderen architektonischen Schönheiten beginnen, lohnt es sich, ein Stativ zu besorgen. Ein Stativ garantiert einen ruhigen Stand, um Unschärfen zu vermeiden. Dies gilt besonders bei Nachtaufnahmen mit längeren Belichtungszeiten.
Wichtig beim Fotografieren von Bauwerken ist auch die Schärfentiefe, um dem Betrachter der Fotos keine Details vorzuenthalten oder aber den Blick mit einem klaren Fokus zu lenken.
- Setzen Sie für Gesamtaufnahmen auf kleine Brennweiten ab 18mm.
- Für sehr weit entfernte Bauwerke oder Ausschnitte eignet sich eine 50mm-Brennweite.
- Geeignet für bestimmte Ausschnitte sind auch Teleobjektive, die kleinste Details, wie beispielsweise Inschriften, formatfüllend erfassen.
Kompositionsmöglichkeiten
Das vorhandene Licht und das Spiel von Schatten spielt beim ansehnlichen Abbilden von Bauwerken eine entscheidende Rolle.
Um die Mittagszeit werden Sie keine Schatten auf Ihren Bildern tanzen lassen können, besser eignet sich der flachwinklige Lichteinfall bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang.
Beziehen Sie zudem den Himmel in Ihre Komposition mit ein. Strahlendes Blau und kräftig weisse Wolken ergeben einen wunderbaren Hintergrund für Gebäude. Auch dunkle Gewitterwolken oder Sterne, die Sie mit einer Langzeitbelichtung als Streifen einfangen können, wirken mystisch und sorgen für eine perfekte Komposition.
Symmetrie
Ganz abgesehen vom Hintergrund und den Lichtverhältnissen spielt auch die Symmetrie beim architektonischen Fotomotiv eine entscheidende Rolle.
Achten Sie deshalb beim Bildausschnitt und der Perspektive auf parallel verlaufende Linien am Bauwerk, wie durch Türen oder Backsteinfassaden vorgegeben.
Hierbei ist es wichtig, den Goldenen Schnitt zu beachten. Platzieren Sie die Linien des Objekts auf einer Drittels-Linie oder auf einer Diagonale.
Mehr zum Goldenen Schnitt finden Sie in diesem CREATE-Artikel.
Blick für Ausschnitte und Details
Sie müssen aber nicht unbedingt ganze Bauwerke abbilden: Auch architektonische Auschnitte oder Detailseignen sich hervorragend als Fotomotiv. Seien es Ausschnitte von Dächern, einem Treppenaufgang oder einem imposanten Eingangstor.
Aber auch Details wie beispielsweise die unterschiedlichen Strukturen von Fassaden aus Holz, Stein, Metall oder Beton sind sehr spannend. Vielleicht achten Sie beim nächsten Spaziergang auf ungewöhnliche Türen, Fenster oder Vorsprünge, oder Sie verlieben sich in die einzigartigen baulichen Merkmale einer bestimmten Stilepoche.
Dabei kann es sich um ganz einzigartige Stücke handeln, die Ihnen ins Auge stechen, oder auch um, auf den ersten Blick, unscheinbare Bauwerke, die ein historisch oder gesellschaftlich spannendes Potenzial bergen. Haben Sie einen interessanten Blickwinkel und eine eigene Komposition gefunden, sorgen bewegende Elemente für mehr Lebendigkeit auf Ihrem Bild. Jedoch sollte der Anteil an beweglichen Objekten gering gehalten werden, damit beim Betrachten des Bildes das Hauptaugenmerk dem Gebäude gilt. Vorbeigehende Passanten lassen sich geschickt in ihre Komposition miteinbeziehen. Hierfür sind längere Belichtungszeiten von mindestens 1/5 Sekunden notwendig, damit die Umrisse der Passanten verschwimmen und die Bewegung zum Vorschein kommt. Auch Fahrzeuge oder Vögel sind ideales Beiwerk für Architekturaufnahmen. Mehr zum Thema „Bewegung einfangen“ finden Sie in diesen beiden Artikeln:Spannende Architektur in nächster Nähe entdecken
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Bewegung sorgt für Lebendigkeit von statischen Objekten
Bewegung Einfangen Teil 1