Interner vs. externer Blitz
A. Direktes Blitzen / Kamera-interne Blitzgeräte
Vorteil
Beim direkten Blitzen befindet sich das Blitzgerät direkt in oder auf der Kamera. Das ist praktisch, denn Sie haben den Blitz immer bei sich und er leistet vor allem bei Tageslichtaufnahmen gute Dienste: bei starker Sonneneinstrahlung entstehen dunkle Schatten, die sich mit dem Blitz aufhellen lassen. Bei bedecktem Himmel, also eher schummrigem Licht, kann man mit einem Blitz auf nahen Objekten zusätzliche Highlights setzen und erhält so spannende Bilder.
Nachteil
Ein integrierter Blitz gibt nur für den Bruchteil einer Sekunde Licht und die Intensität dessen lässt sich meist nicht steuern. Dadurch, sowie durch die geringe Reichweite von rund 3-4 Metern, wird der Vordergrund oft überbelichtet, wobei derRest des Bildes völlig im Dunkeln liegt. Die frontale Belichtung führt ausserdem zum Verlust von Kontrast, wodurch das Motiv an Plastizität verliert – es wirkt platt.
B. Indirektes Blitzen / Systemblitzgeräte
Um indirektes Blitzen zu ermöglichen ist ein Aufsteckblitz mit schwenkbarem Reflektor notwendig. Der Reflektor des Blitzgerätes wird auf eine Fläche gerichtet, zum Beispiel die Decke oder die Wand eines Raumes. Das indirekte Blitzen kennen wir auch aus Fotostudios, wo grosse Abstrahlflächen in Form von Schirmen genutzt werden, um den Raum komplett aber weich auszuleuchten.
Vorteil
Die Ausleuchtung eines Raumes oder eines Objekts lässt sich individueller gestalten und steuern. Nutzt man den externen Blitz im manuellen Modus, so kann man gleichzeitig den internen Blitz nutzen. Beispielsweise kann man so bei Portraitaufnahmen die Augen mit einer stärkeren Reflektion hervorheben.
Nachteil
Der Blitz benötigt Platz und muss stets zusätzlich mitgenommen werden. Je nach dem wird auch ein „flash diffuser“ bzw. eine Softbox benötigt.
Typische Probleme und ihre Lösung
Die häufigsten Probleme in Zusammenhang mit Blitzen treten beim direkten Blitzen auf. Zu nennen sind:
Lösung Nr. 1: Aufsteck- oder Systemblitz
Mit einem externen, einem sogenanntem System- bzw. Aufsteckblitz, erzielen Sie bessere Ergebnisse. Dieses aufsteckbare (oder mit einem Stativ beliebig platzierbare) Helferlein ist meist schwenkbar und sorgt so dafür, dass Ihr Motiv nicht direkt frontal angestrahlt werden muss.
Die Helligkeit eines Systemblitzes übertrifft die eines in der Kamera integrierten, mit einer Reichweite von über 10 Metern bei Weitem. So ist eine optimale Ausleuchtung garantiert und harte Schatten haben keine Chance. Die indirekte Beleuchtung sorgt zudem dafür, dass der Rote-Augen-Effekt nicht eintritt. Stattdessen wird das künstliche Licht über die Decke oder Wände verstreut. Beachtet werden sollte dabei unbedingt, dass farbige Wände oder reflektierende Flächen wie Spiegel oder Fenster zu vermeiden sind, um keine unnatürlichen Farbstiche oder störende Lichtreflexe zu erzeugen.
Lösung Nr. 2: Es geht auch ohne
Eine dunkle oder nur schwach ausgeleuchtete Umgebung heisst noch lange nicht, dass Sie den Blitz einsetzen müssen – im Gegenteil! Besonders bei Kerzenlicht kann viel Atmosphäre verloren gehen, wenn Sie mit einem direkten Blitz alles „platt schiessen“. Versuchen Sie immer erst, mit Belichtungszeit, Blende und ISO-Einstellung zu experimentieren.
Lösung Nr. 3: Blitz manipulieren
Es gibt auch unkonventionelle Mittel, um vor allem bei der direkten Belichtung etwas Einfluss zu nehmen, z.B. indem Sie ein Taschentuch davor halten was das Licht streut und die Intensität etwas mindert. Wenn Sie im Besitz eines Systemblitzgerätes sind, lohnt es sich, besonders für Porträtaufnahmen, eine Softbox bzw. ein flash diffuser zu verwenden.
Faustregeln
Faustregel „Reichweite“:
Ist ein Objekt doppelt so weit entfernt, kommt nur noch ein Viertel des Lichts an.
Faustregel „Harte Schatten“:
Je kleiner die Abstrahlfläche einer Lichtquelle ist, desto härter ist das Licht.