High Key Fotografie

Im Gegensatz zur Low Key Fotografie, herrschen bei der High Key Fotografie vor allem helle Töne und niedrige Kontraste vor. Dies wird durch eine leichte Überbelichtung der Fotos noch verstärkt und die Fotos wirken sehr weich und verträumt.

„Fehlbelichtung“ als Stil

Die High Key wie auch die Low Key Fotografie sind etwas plump ausgedrückt Stile, welche durch das Resultat von Fehlbelichtungen entstehen. Dies meint jedoch nur, dass es sich dabei nicht um Bilder handelt, welche nach den üblichen, „korrekten“ Standards ausgeleuchtet und belichtet werden.
Ein im üblichen Sinne richtig belichtetes und ausgestaltetes Bild hat einen klaren Hintergrund und einen Vordergrund, welche sich klar voneinander abgrenzen, vor allem durch unterschiedliche Farben, die gewählte Schärfentiefe und Kontraste. Bei der High Key Fotografie sind zwar Hinter- und Vordergrund auch klar voneinander getrennt, jedoch hell ausgeleuchtet, nicht aber einfach nur überbelichtet. Kontraste und Tiefen sind hingegen eher gering.

Und so funktioniert die High-Key-Fotografie

Ausrüstung und Vorbereitung

Sie benötigen einen hellen Hintergrund, am besten eine weisse, möglichst glatte Wand und ein Objekt für in den Vordergrund.

Zum Üben kann dies eine Vase, ein Buch oder ein beliebiger Gegenstand sein, welcher nicht zwingend hell bzw. weiss sein muss – probieren Sie am besten verschiedene Dinge aus.

Stellen Sie das Objekt vor die weisse Wand, auf einen Tisch oder auf den Boden.

Es empfiehlt sich, ein Stativ oder aber eine stabile Unterlage für die Kamera zu verwenden.

Das Objekt und der Hintergrund sollten möglichst hell ausgeleuchtet werden. Haben Sie keine professionelle Studioleuchte, tut‘s auch eine normale Schreibtischlampe mit möglichst weissem Licht. Sie können zudem ein Backtrennpapier davor befestigen, um das Licht weicher  zu machen und so die harten Schatten etwas abzuschwächen. Leuchten Sie das Objekt möglichst frontal aus und benutzen Sie auf jeden Fall den Aufhellblitz, um Schatten und Kontraste noch zusätzlich zu reduzieren.

Kamera-Einstellungen

Grundsätzlich gelingen High Key Aufnahmen vor allem im manuellen Modus mit eigenen Einstellungen. Da Sie ja auf einer fixen Unterlage arbeiten, haben Sie auch genügend Zeit, diese vorzunehmen.

Brennweite

Je nach Grösse des Objektes empfiehlt sich ein Objektiv mit einer Brennweite zwischen 40 und 60 mm. Wenn Sie Nahaufnahmen machen möchten sollte die Brennweite grösser als 60mm sein.

Blende

Die Blende sollte möglichst weit geöffnet sein (tiefe Blendenzahl), damit genügend Licht auf den Sensor gelangen kann. Je nach Objektiv können Blenden von f/1.4 bis f4 ausprobiert werden.

Belichtungskorrektur

Dies ist eine der Kerneinstellungen für eine High Key Aufnahme. Diese kann um 0.5 bis 3 Belichtungsstufen erhöht werden.

ISO

Stellen Sie auf ISO-Automatik oder wählen Sie ISO Werte zwischen 100 und 800

Belichtungszeit

Diese kann auf automatisch gesetzt werden. Belichtungszeiten zwischen 1/125s und 1/6s sind möglich.

Auch hier heisst es: ausprobieren  und herantasten! Versuchen Sie verschiedene Belichtungszeiten, Blenden und ISO Einstellungen. Auch mit der Belichtungskorrektur kann sehr viel verändert und somit herausgeholt werden.

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18.08.2016