Je mehr sich allerdings die Blende schliesst, umso länger wird die Belichtungszeit und damit die Verwacklungsgefahr. Hier gilt die Faustregel, dass die Belichtungszeit immer kürzer als « 1/ Brennweite » sein sollte, z. B. bei einem 50 mm-Objektiv also nicht länger als 1/ 50 Sek. Letztlich hat auch die Grösse des Bildsensors einen Einfluss. Je kleiner der Sensor, umso grösser wird die Schärfentiefe bei gleicher Blende. Kompaktkameras oder Smartphones mit kleinen Bildsensoren lassen darum viel weniger kreativen Spielraum zu und zeigen auch bei offener Blende Aufnahmen, die von vorne bis hinten scharf sind.Blende
Die Schärfentiefe wird hauptsächlich durch die Blende gesteuert. Deshalb wird von den meisten Fotografen der Modus « Blendenvorwahl » am häufigsten genutzt. Mit der Blendenvorwahl ( A/AV ) können wir die Blende frei wählen und unsere Kamera berechnet automatisch die passende Belichtungszeit. Grundsätzlich gilt: je kleiner der gewählte Blendenwert ( bzw. je grösser die Blendenöffnung ), umso geringer die Schärfentiefe. Die Schärfe verteilt sich dabei allerdings nicht gleichmässig vor und hinter dem Objekt. Die Verteilung liegt etwa bei 1/ 3 vor und 2 /3 hinter dem Objekt.
Belichtungszeit
Distanz
Neben der Blende gibt es noch weitere Faktoren, welche die Wirkung der Schärfentiefe beeinflussen. Je weiter das scharf gestellte Motiv vom Aufnahmestandort entfernt ist, umso grösser wird bei gleicher Blende die Schärfentiefe. Diesen Effekt sieht man gut, wenn bei Landschaftsaufnahmen auf weit entfernte Bildteile scharf gestellt wird.
Bildsensor
Brennweite
Auch die Wahl der Brennweite hat einen Einfluss. Ein Weitwinkelobjektiv, also eine kurze Brennweite, zeigt bei gleicher Blende eine grössere Schärfentiefe als ein langbrennweitiges Teleobjektiv. Typische Portraitobjektive liegen darum in einem Brennweitenbereich von 80–120 mm.
Für das Bildmaterial und die Mitarbeit an den Fototipps danken wir Dominik Baur von der Fotoschule Baur in Bülach.Im Fokus